ENTSTEHUNG VON RUMA UND BESIEDELUNG

RUMA, eine Ansiedlung nahe Belgrad (Beograd), der Hauptstadt Rest-Jugoslawiens, zwischen den Flüssen Donau und Sawe gelegen, entstand nach den Türkenkriegen, wurde später zum Markt erhoben und ist seit 1933 Bezirksstadt.

 


Das OSMANISCHE REICH erstreckte sich von Vorderasien (Georgien, Armenien, Syrien, Ägypten) über Nordafrika (Tunesien, Algerien), rund um das Mittelmeer, und dehnte seine Macht auf Europa (den Balkan, die Walachei, Bulgarien, Albanien, Serbien und Bosnien, sowie Siebenbürgen und Ungarn) aus. Erst nach der 2. Belagerung von Wien (1683) und der Befreiung der eroberten Gebiete, verlor das OSMANISCHE REICH an Macht und Einfluss. Der Rest, der davon übrig blieb - die Türkei (ab 1923).
Wie uns aus der Geschichte bekannt ist, gelang es den kaiserlichen Heeren nach wechselvollen Kämpfen schließlich doch, die pannonische Ebene, die sich vom östlichen Niederösterreich und Burgenland bis zum Balkangebirge (Rumänien, Bulgarien) hinzieht, endgültig zu befreien. 
Auch der Name "Prinz Eugen" ist uns kein unbekannter, ging er doch als Befreier von den Türken in die Geschichte ein.
Die Kämpfe hinterließen allerdings ihre Spuren. 2 Drittel des Gebietes waren verwüstet, die Ortschaften zerstört und von der Bevölkerung verlassen.
Was war naheliegender, als das befreite Land durch Wiederbesiedelung abzusichern. Und dem Aufruf des Kaisers wurde Folge geleistet. Da vergab die Wiener Hofkammer staatliche Gründe, aber auch kirchliche Grundherrn und Private forderten Siedler an.
Bei den Besitzungen handelte es sich größtenteils um Sumpfgebiete, sodass sich für die Neuansiedler schwierige klimatische Bedingungen ergaben.
Das Kolonistenschicksal wurde durch folgenden Spruch beschrieben:

"Die Ersten hatten den Tod,
die Zweiten die Not
und erst die Dritten das Brot."

Die 3 Schwabenzüge fanden unter den Habsburgern Karl VI., Maria Theresia und Josef II. statt. Zur weiteren Absicherung wurde eine Militärgrenze errichtet. Diese erstreckte sich von Istrien über Kroatien, Slawonien, Syrmien, Banat bis Siebenbürgen.
Die meisten deutschen Siedler ließen sich zwischen der Donau und den Flüssen Theiss und Marosch nieder. Es waren an die 150.000. Die Ansiedlung Deutschsprachiger in Ruma erfolgte vor rund 250 Jahren - und zwar im Jahre 1746. Grundherr PEJACSEVIC forderte in Wien Siedler an, um seinen Herrschaftssitz von Mitrovitz (Limes / Syrmien) dorthin zu verlegen, wo er den Ort RUMA erbauen wollte. Die Grundlage dazu bildete das Ansiedlungspatent von 1689.

Nicht mehr ein "Leibeigener" zu sein, sondern als "freier" Bauer das Feld zu bewirtschaften, wenn auch in einem fremden Land, war einer der Beweggründe, das Wagnis auf sich zu nehmen und auszuwandern. Die Familien kamen per Schiff ("Ulmer Schachteln") donauabwärts von Ulm über Regensburg, Wien und Budapest bis vor Belgrad, wo sie in Karlowitz an Land gingen. Über das Frankengebirge erreichten sie RUMA.
Als Starthilfe erhielt jede Familie 5 ¾ Joch Grund (4,14 ha) einschließlich Hausplatz, unentgeltlich Bau-, Nutz- und Brennholz aus den Herrschaftswäldern, einfache Möbel und Hausrat, sowie 2 Pferde und 1 Kuh. Es gab keinen Robot oder Frondienst, kein Neuntel der Ernte an die Herrschaft, lediglich Zins. Hausbesitzer zahlten 4 Gulden, Inwohner 1 Gulden jährlich an die Herrschaft!

Ein Jahr später - 1747 - wurde RUMA bereits das MARKTRECHT verliehen und nach weiteren 2 Jahren - 1749 - erhielt RUMA das GEMEINDESTATUT.
Aus den Namen der ersten Siedler geht hervor, daß sie aus Oberbayern und Franken zugewandert waren... mit Kind und Kegel, wie man zu sagen pflegt, 4 bis 5 Kinder in der Regel!
Ergebnisse der Volkszählung dokumentieren den hohen Anteil der deutschsprachigen Bevölkerung in RUMA: 1900 waren es 61%, 1910 - 57,9% und 1931 immerhin noch 51,9% .