KRIEG UND FLUCHT

Durch den Einmarsch der deutschen Wehrmacht (1941) und die Besetzung veränderte sich das Leben der Deutschen in RUMA und im ganzen Südosten. Mit dem Aufflammen des Partisanenkampfes entstanden Gräben zwischen den Volksgruppen, die es vorher nie gegeben hatte. Ab 1942/43 kam es immer öfter zu Übergriffen auf die deutsche Zivilbevölkerung, Überfälle, Plünderungen und Morde waren an der Tagesordnung und Feindbilder wurden geschaffen, wo man früher gut nachbarlich zusammenlebte.

Nach 200 jähriger Aufbauarbeit mußte die Heimat 1944 verlassen werden. Die ersten, die RUMA verließen, waren jene Frauen mit ihren Kindern, deren Männer an der Front waren. Ihr Abtransport verlief geordnet per Bahn. Die anderen deutschsprachigen Rumaer wurden in Viehwaggons oder offenen Eisenbahnwaggons, die normalerweise Güter befördern, von RUMA weggebracht. 

Die bäuerliche Bevölkerung machte sich mit Ross und Wagen ("Trecks") auf den Weg ins Ungewisse, da die sowjetischen Verbände im Vormarsch waren und die Front immer näher rückte.

Jeder, der Haus und Hof zurückließ, hoffte auf Wiederkehr - aber es gab kein Zurück mehr, und die Wenigen, die es versuchten, bezahlten es mit dem Leben, genauso wie jene, die zu alt oder zu krank waren, oder der Meinung waren, nichts verschuldet zu haben. Von den Wogen des Hasses wurde alles weggespült, was sich deutsch nannte. Haus und Hof wurden per Gesetz enteignet!

Über einen Monat waren die Trecks unterwegs , über Slawonien, Südungarn und Burgenland bis nach Wels/O.Ö., wo eine Teilung erfolgte - die einen nach Ried/Braunau und die anderen nach Schärding/Inn. Im Innviertel endete vorerst die Odyssee.