NEUBEGINN UND DAS LEBEN
IN DER NEUEN HEIMAT

Jedem ENDE folgt glücklicherweise ein NEUBEGINN!

Nach dem Verlust der Heimat musste wieder eine Heimat gesucht werden - und sie wurde auch gefunden!
Im Innviertel erfolgte die Einquartierung in Bauernhöfen, und die neu Angekommenen sollten gewissermaßen Lücken schließen, denn auf den meisten o.ö. Höfen fehlten die Männer - noch an der Front oder bereits gefallen! In der eigenen Notsituation wurde den Fremden zumeist Misstrauen entgegengebracht.
Erst in der Rückschau entstand das ergreifende Gemälde "Begegnung", die der Rumaer Künstler Prof. Sommerfeld so darstellt, dass der Innviertler Altbauer jenem, der soeben mit dem Treck angekommen ist, die Hand reicht.
Im Innviertel erlebten die meisten Flüchtlinge aus RUMA das Kriegsende 1945.
Da den Flüchtlingen von der neuen jugoslawischen Staatsregierung Staatsbürgerschaft und Vermögen aberkannt wurde, war an eine Rückkehr nicht zu denken. Allmählich kehrten auch die Männer aus der Gefangenschaft zurück, suchten und fanden ihre Angehörigen und lebten, wenn auch auf engstem Raum, wieder als Familie zusammen.

"Nicht mit dem Schwerte,
mit der Pflugschar erobert,
Kinder des Friedens,
Helden der Arbeit!"

Mit diesen Worten wurden die einstigen "Einwanderer" (später wurde der Sammelbegriff "Donauschwaben" für sie geprägt) beschrieben. Die Schriftsteller Adam Müller Guttenbrunn, Karl von Möller und Bruno Brehm beschrieben jene Epoche.

Mit dem nackten Leben davon gekommen, gab es für die einstmals Hof- und Grundbesitzer hier zu Lande so gut wie keine Zukunftsaussichten als Bauern.
Andererseits waren in Oberösterreich, wo sie Aufnahme gefunden hatten, die Städte zerstört, und für den Wiederaufbau waren Arbeitskräfte dringend notwendig. Was war naheliegender , als diese Chance aufzugreifen und an den Stadtrand zu ziehen, um der Arbeitsstätte näher zu sein.
Waren es vorerst nur Baracken , in denen man eine Notunterkunft fand, so wuchs mit jedem Monatslohn die Hoffnung, mit der Zeit so viel erspart zu haben, um sich einen Grund zu kaufen und ein Eigenheim bauen zu können.
Dadurch, dass auch die Frauen jede Arbeit annahmen, die sich ihnen bot, wurde es schneller möglich, diesen Wunsch zu realisieren.
Da es allen gleich ging, die als "Flüchtlinge" in den Baracken lebten, wurden durch Nachbarschaftshilfe Häuser buchstäblich aus dem Boden gestampft. Auf diese Weise entstanden ganze Siedlungen - im Großraum Linz vor allem in Traun, Pasching, Leonding und Ansfelden, aber auch in anderen oberösterreichischen Orten, wie auch in anderen Bundesländern!

Ein großes Heimattreffen fand 1954 in Traun statt. Der Wunsch nach einem Wiedersehen führte Tausende zusammen. Der Ort der Zusammenkunft war das Grundstück, auf dem später das Trauner Volksheim in der Neubauerstraße erbaut wurde. Es gab in der Folge noch weitere Treffen, wenn auch nicht mehr in dieser Größenordnung, in letzter Zeit abwechselnd in Traun und im Raume Stuttgart in Deutschland.
Das Heimattreffen 1981 in Traun veranlasste einen größeren Kreis, aktiv mitzuarbeiten, Kulturgut aus der alten Heimat zu sammeln, aufzubereiten und öffentlich zugänglich zu machen und somit vor dem Vergessen zu bewahren.

DAS BESTREBEN WAR INTEGRATION UND NICHT ISOLATION!